Myopie Management

Kurzsichtigkeit – keine Krankheit, aber ein Risiko

Was ist Kurzsichtigkeit?

Die Kurzsichtigkeit (med. Myopie) beschreibt die Fehlsichtigkeit der Augen, bei der das Sehen in der Ferne unscharf ist.
Diese kann in jedem Alter auftreten und in den meisten Fällen mit Brille und/oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden.
Je höher die Dioptrienzahl (dpt) ist, desto höher ist die Fehlsichtigkeit.
Meistens ist eine Kurzsichtigkeit bedingt durch ein zu stark in die Länge gewachsenes Auge, dadurch wird das Bild im Auge vor der Netzhaut abgebildet und ist deshalb unscharf.
In der Regel entsteht diese Fehlsichtigkeit zwischen dem 5. Und 16. Lebensjahr, ab dem 20. Lebensjahr ist das Auge normalerweise ausgewachsen.

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Ursachen einer Kurzsichtigkeit

Es gibt einige Ursachen, für Myopie und deren Fortschreiten, wie zum Beispiel

  • Genetik und Vererbung
    Kein Elternteil kurzsichtig: Myopierisiko 5-15 %
    Ein Elternteil kurzsichtig: Myopierisiko 25-40 %
    Beide Elternteile kurzsichtig: Myopierisiko 35-60 %
  • Mangel an Tageslicht
    Durch zu wenig Aufenthalt im Freien stellt sich unser Sehsystem zunehmend auf kurze Entfernungen ein, was zu einer ansteigenden Myopisierung führt. Zudem haben Studien gezeigt, dass Tageslicht die Entwicklung der Augen positiv beeinflusst. Empfohlen werden ca. 120 Minuten im Freien täglich. Bei häufiger Naharbeit sogar eher noch mehr.
  • Übermäßige Nahtätigkeit / zu geringer Leseabstand
    Durch vermehrtes Nahsehen (lesen, Tablets, PC, etc.) können Augenbeschwerden auftreten. Manche Kinder können in sehr nahem Abstand nicht richtig fokussieren. Dadurch werden die Bilder auf der Netzhaut nicht richtig zusammengeführt. Folglich wird das Längenwachstum des Auges angeregt was schlussendlich eine zunehmende Kurzsichtigkeit fördert.
  • Unscharfe Abbildung im Randbereich der Netzhaut
    Durch normale Einstärkengläser (Minusgläser) wird das Bild in der Peripherie, nicht auf, sondern hinter der Netzhaut abgebildet. Siehe Abb.
    Dies regt das Längenwachstum des Auges an.
  • Einfache Regeln:
    Objekte in der Nähe (Bücher, Handys, etc.) in mindestens einer Ellenlänge Entfernung halten.
    Aufrechte Körperhaltung zum erhöhen des Leseabstandes
    20-20-20 Regel, pro 20 Minuten Naharbeit, für 20 Sekunden, auf ein Objekt in ca 20 Meter Entfernung schauen

Risiken einer hohen Kurzsichtigkeit

Je länger das Auge wächst, umso kurzsichtiger (myoper) wird man.
Ab -6,00 dpt spricht man von einer hohen Kurzsichtigkeit.
Durch den Anstieg der Myopie entsteht das Risiko einer Folgeerkrankung.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig von einem Augenspezialisten (Optometrist, Augenoptiker, Augenarzt, etc.) betreut werden.

Die Prävention

Wenn ein Kind früh kurzsichtig wird, besteht im Endeffekt ein erhöhtes Risiko für eine hohe Myopie.
Das Ziel des Myopie Managements besteht nun darin, das Wachstum des Auges zu verlangsamen und damit die fortschreitende Fehlsichtigkeit, mit den daraus folgenden Risiken, auszubremsen.

Möglichkeiten des Myopie Managements

Brillengläser

Wenn man sich für die Korrektur mit einer Brille entscheidet, werden dafür innovative Brillengläser empfohlen, welche auf der Vorderfläche hunderte kleine Segmente nutzen.
Diese sorgen dafür, dass das Bild in den Randbereichen der Netzhaut scharf abgebildet wird.
Durch diesen speziellen Aufbau wird das Längenwachstum des Auges verlangsamt.
Optisch unterscheiden sich diese Gläser nicht von herkömmlichen Einstärkengläsern.

Kontaktlinsen

MiSight®

Diese Kontaktlinsen bestehen aus je zwei unterschiedlichen Zonen.
Die erste Zone korrigiert die Myopie in exakter Stärke.
Die andere Zone bewirkt, wie bei den Brillengläsern, eine scharfe Abbildung im Randbereich der Netzhaut.
Nachweislich wird dadurch das Fortschreiten der Myopie, über einen Zeitraum von drei Jahren, bei Kindern um 59% reduziert.
Es handelt sich bei diesen Linsen um Tageslinsen, was für eine einfache und vor allem hygienische Handhabung sorgt.

Orthokeratologie

Bei OrthoK handelt es sich um Kontaktlinsen, welche zur Korrektur der Kurzsichtigkeit nur über Nacht getragen werden. Sie formen schonend die Augenvorderfläche im Schlaf und reduzieren, durch die daraus resultierende Veränderung der Vorderfläche, die Myopie. Aufgrund dessen kommt das Auge am Tag ohne Korrektur aus. Gegen Abend lässt dieser Effekt nach.

Atropin

Als Augentropfen zum Ruhigstellen der Pupillen bekannt, verlangsamt Atropin in geringerer Dosierung das Wachstum der Augenlänge. Atropin ist ein pharmakologisches Mittel (Extrakt der Tollkirsche), welches nur durch medizinisches Fachpersonal verordnet werden darf.

Wichtig – bei allen Maßnahmen der Regulierung der Kurzsichtigkeit gilt:

Je früher – desto besser!

Startet man früh mit der Kontrolle und Korrektion der Myopie, erhöht man die Erfolgschancen, die Kurzsichtigkeit so gering wie möglich zu halten.

Wir bei Maifeld Optik haben die Wichtigkeit des Myopie Managements erkannt und bieten eine umfassende Beratung und Kontrolle mit neuster Technologie an.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei unserem Optometristen und Augenoptikermeister Martin Gödert für ein kostenfreies Vorgespräch. Sie erreichen uns telefonisch unter 02654-2323.

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